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Die Inhaltsstoffe ________________________
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Eine vollreife, rote Tomate verführt schon optisch zum Reinbeissen. Und genau dieser rote Farbstoff ist ihr wichtigster Inhaltsstoff für unsere Gesundheit. Aber auch die gelben, grünen und schwarzen Tomaten sind sehr wertvoll in ihrer Zusammensetzung.

                                               Wasser

Eine frische Tomate besteht aus ca. 94% Wasser, enthält viele Vitalstoffe aber nur ca. 71 Kilojoule pro 100 Gramm. Als wasserhaltige, kalorienarme Frucht ist sie ein ideales, leichtes Nahrungsmittel um den Körper mit Vitalstoffen zu versorgen.

 

                                               Mineralstoffe

Von den Mineralstoffen ist Kalium der Wichtigste. Kalium reguliert die Wasserverteilung im Körper, und hat eine entschlackende und entwässernde Wirkung. Reichlich Kalium wirkt zudem Blutdruck­senkend. Kaliummangel kann zu Muskelschwäche, Nervosität, Verstopfung, trockener Haut oder Schlafstörungen führen.

An Mineralstoffen enthält die Tomate auch Phosphor, Magnesium, Kalzium, und Natrium, jedoch nur in geringen Mengen. An Spurenelementen finden sich in der Tomate Eisen, Kupfer und Mangan.

                                               Vitamine

Mit dem Begriff ACE werben nicht nur Birchermüesli-Firmen, es gilt auch sonst als Kürzel für Gesundheit. Gemeint sind die Vitamine A, C, und E. Sie sind wichtige Zellschutzstoffe, verhindern schädliche Ablagerungen in den rund 100 000 km Adern in unserem Körper und stärken das Immunsystem. Diese Helfer gegen Infektionen, Infarkte und Krebs trägt die Tomate in ausgewogener Menge aromatisch verpackt in sich.

Vitamin A oder Retinol wird bei Bedarf aus Carotin gebildet und verhilft zu gutem Sehvermögen. Kinder benötigen viel Vitamin A für den Knochenbau und es ist auch für den Aufbau und Erhalt von Haut und Schleimhaut verantwortlich. Die Hauptfunktionen des Vitamin C oder Ascorbinsäure sorgt für Immunschutz und Stabilisierung der Psyche. Und das Vitamin E oder Tocopherol schliesslich stärkt Herz und Kreislauf und beugt Erschöpfungszuständen vor.

An Vitaminen enthält die Tomate ausserdem ein paar Vertreter der B-Gruppe. Von diesen profitieren unsere Haut, Haare, Augen, Muskeln und Verdauung. Neben B1 Tiamin, B2 Riboflavin, und Niacin möchte ich im Besonderen die Folsäure erwähnen. Sie ist wichtig beim Zellwachstum speziell bei Frauen die eine Schwangerschaft planen. Die Folsäure ist aber auch ein guter Nervenschutz und sorgt für ausreichend Serotonin, ein Stoff, der für gesunden Schlaf und glückliche Gedanken sorgt.

An Stimmungsmacher enthält die Sonnenfrucht Tomate ausserdem noch Tyramin. Desto röter die Tomate desto mehr hebt Tyramin den Blutzuckerspiegel und die Stimmung.


                                   Farbstoffe

 

Zu den Farbstoffen der Tomaten gehören: Chlorophyll, Lykopen, verschiedene Pigmente und Beta-Karotin. Sie geben den Tomaten die bunten Farben und leisten als Vitalstoffe einen grossen Beitrag zu unserer Gesundheit.

Chlorophyll heisst der grüne Farbstoff der unreifen Tomaten, welcher sich bei der Reifung in Lykopen verwandelt.

Die roten, orange und gelben Farbstoffe sind Carotinoide. Diese, vor allem Beta-Karotin sind ja schon länger bekannt als gute Radikalfänger oder Antioxidantien. Antioxidantien helfen den Körperzellen bei der Immunabwehr gegen freie Radikale. Diese werden auch als oxidativen Stress bezeichnet und können sein: zuviel Sonne, Abgase, Ozon, Genussgifte  Smog oder Stress. Was nun die Zellen betrifft welche sich gegen all diese schädlichen Substanzen zur Wehr setzten müssen, haben wir Menschen mit den roten Tomaten etwas gemeinsam: 70% unserer Zellschutzstoffe sind Lykopen (auch Lycopen oder Lycopin geschrieben). Genau wie bei der Tomate stabilisieren sie unsere Zellwände und schützen unsere Zellen. Seit vor wenigen Jahren erkannt wurde, wie wichtig Lykopen für den menschlichen Organismus ist, haben sich Biochemiker, Ernährungswissenschafter und Mediziner rund um die Welt dieser Substanz angenommen. Mit dem Ergebnis das Lykopen eine der wirksamsten Schutzwaffe gegen Krebs und Infarkte ist. Dieser Rotfarbstoff, ist ein um gut das Doppelte so wirksamer Radikalfänger wie die übrigen Carotinoiden. Und nur in Tomatenprodukten in hohen Mengen enthalten

Langjährige Beobachtungen der Essgewohnheiten von 470`000 Männern im Alter zwischen 40 und 70 Jahren ergaben einen nachweislichen Zusammenhang zwischen Krebs und Tomatenkonsum. In der Gruppe, die wöchentlich 4 bis 7 Tomatenmahlzeiten zu sich nahm, trat 20% weniger Prostatakrebs auf. Bei 10 Tomatenmahlzeiten pro Woche waren es sogar 45%. Lykopen macht bis zur Hälfte des Carotinoid-Gehaltes im Blut aus. Bei Frauen mit hohem Lykopenspiegel im Blut tritt ein Drittel weniger Gebärmutterhalskrebs auf. Diese Ergebnisse entsprechen auch der Tatsache, dass es in mediterranen Tomatenländern wie Italien und Griechenland wenig Probleme mit diesen Krebsarten gibt.

Ähnlich positiv wirkt sich der Tomatenkonsum aber auch auf andere Krebsarten aus, erwähnt seien Haut-, Magen-, Darm-, Lungen-, und Brustkrebs. Zudem vermindert Lykopen das Risiko im Alter zu erblinden. Auch die Gefahr von Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert sich auf die Hälfte, wenn der Organismus beständig ausreichend mit Lykopen versorgt wird. Erste umfangreiche Studien dazu wurden 1995 in den USA veröffentlicht.

In rohen Tomaten allerdings, ist das Lykopen nicht so gut verfügbar. Erst beim Erhitzen in Verbindung mit etwas Öl löst es sich aus den Zellen und verwandelt sich in die für den Körper leicht aufnehmbare sogenannte Cis-Form. Dieser biochemische Vorgang macht verständlich, weshalb verarbeitete Tomaten bessere Lykopen-Lieferanten sind als die frische Frucht.

                                                                     
 

 

 


___  Die Tomate in der Küche ___________________________

 

Eine voll ausgereifte Tomate schmeckt natürlich sehr gut einfach so im Urzustand gegessen.

Tomaten-Spaghetti, Tomaten-Salat und Tomaten-Pizza sind jedoch aus keiner Küche mehr wegzudenken. Und bei jungen Leuten oft sogar die ersten Mahlzeiten die sie sich selber kochen. So jedenfalls erlebte ich meine Kochanfänge fern von Mutters gedecktem Tisch.

Von den vielen Kräutern passen zu Tomaten sehr gut Basilikum, Oregano, Thymian und Peterlie. Bei den Ölen ist es Olivenöl und beim Essig der Balsamico. Als milden Begleiter eignet sich Mozzarella, und als Würzige, Zwiebel, Oliven oder Schafskäse.

Es gibt wohl kaum ein Kochbuch ohne Tomatenrezept, und Tomatenkochbücher gibt es gleich mehrere. Ausser beim Dessert passen Tomatengerichte zu jedem Mahlzeitengang

 

                                                Suppe

Zu Suppen lässt sich die Tomate schnell und sehr fein verkochen. Entweder im Alleingang, abgeschmeckt mit Kräutern und je nach Geschmack Rahm, oder in Kombination mit anderen Gemüsesorten. Etwas ganz Spezielles sind kalte Tomatensuppen. Ein Rezept dazu im Anhang.

                                               Vorspeise

Natürlich lassen sich mit Tomaten auch köstliche Antipasti zubereiten. Cocktailtomaten einfach so, oder gefüllt mit zum Beispiel einem Würfel Schafskäse. Kleine Tomaten­jalousien und natürlich die in den letzten Jahren immer bekannter gewordenen getrockneten und in Olivenöl eingelegten Tomaten.

                                               Salat

Tomaten aufgeschnitten, und mit etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl abgeschmeckt, ist die einfachste von fast unzähligen Salatvariationen. Die italienische Variante mit Mozzarella und Basilikum, sowie die Griechische mit Gurken, Feta und schwarzen Oliven sind allgemein bekannt. Tomaten passen aber auch in jeden gemischten Salat.

Einen etwas anderen Tomatensalat stelle ich im Rezeptanhang vor. Ein Salat aus dem Balkan ideal für den Balkon, weil er so richtig Ferienstimmung verbreitet.

 

                                               Beilagen und Hauptgerichte

Ein für mich sehr klassisches Tomatengericht sind die mit Käse überbackenen Tomaten wie sie auch meine Grossmutter als Gemüsebeilage im Ofen machte. Und natürlich Lasagne mein Geburtstags-Wunsch-Menü von ca. acht bis 20 jährig!

Aus dem Ofen lassen sich aber auch noch sehr viele andere und interessante Tomatengerichte zaubern. Ob gefüllt, als Auflauf, Pizza oder Quiche der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt und Experimentierfreude wird eigentlich immer belohnt. Besonders schmecken mir Kombinationen mit Auberginen und Kartoffeln zwei Tomatenverwandten. Eine Eigenkreation dazu im Anhang.

In der Pfanne lässt sich die Tomate nicht nur zu verschiedenen Saucen kochen. Auch Tortillas und Omeletten verleiht sie eine etwas andere, sonnige Note. In Frankreich gibt’s sogar den Brauch dass ein Hochzeitspaar vor der Hochzeitsnacht von Freunden mit einem Tourin (Tomate-Eier-Gemisch) im Schlafzimmer besucht wird. Dieser Tourin wird gemeinsam gegessen, und erst dann wird das Paar alleine gelassen.

Und natürlich gibt es viele Tomatengerichte mit Fleisch, Fisch, Geflügel, Käse und allen erdenkbaren Gemüsesorten.

Meine Schwester arbeitete nach ihrer Schulzeit im Unterwallis in einem Raclette- und Fondue­restaurant. Sie brachte nicht nur ein besseres Französisch und einen intensiven Käse-Knobligeschmack Nachhause, sondern bekochte uns mit einem super feinen Tomatenfondue. Dazu wird in eine recht kräftige Tomatensugo eine Käsefondue-Mischung nach Wahl langsam eingerührt. Das fertige Fondue wird am Tisch über aufgeschnittene „Gschwellti“ geschöpft, und geschlemmert.

                                               Tomatensaft

 Erwähnenswert ist sicher noch Tomatensaft. Gewürzt, gemixt mit Wodka als Bloody Mary oder mit anderen Gemüsesäften oder ganz einfach pur wird er von Liebhabern geschätzt.

 

                                               Grüne (unreife) Tomaten

Ich erinnere mich noch sehr gut an Kathrin Rüegg`s Bücher über ihr Aussteigerleben in einem Tessiner-Tal, und an Ihr Problem grüne, unreife Tomaten zu verwerten. Die Lösung dieses Problems, machte die grüne Tomatenkonfitüre, bekannt.

Konfitüre oder süsssaures Einlegen sind eine Möglichkeit unreife Tomaten zu verwerten, die im Herbst an der Pflanze nicht mehr voll ausreifen. Wenn die Tomaten aber bei Zimmertemperatur neben Äpfeln gelagert werden, reifen sie gut nach. Es gibt auch Sorten, die, mitsamt der Pflanze, an einem trockenen Ort aufgehängt nachreifen und so bis in den Winter hinein gepflückt werden können.

Unreife Tomaten enthalten bis zu 30 mg Solanin in 100 g Frischgewicht. Wenn sie ein bisschen gelb sind, ist dieser Giftstoff jedoch schon fast verschwunden. Da Solanin hitzestabil ist, enthält auch Konfitüre pro Mahlzeit (30 g) noch 6 mg davon. Was jedoch absolut ungefährlich ist, da erst 20 mg Solanin auf 100 g als schädlich gelten.